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Second Hand

21.11.2017 von Conny Tenwinkel | Kategorien: Klartext

So nenne ich uns alle die nach einer Trennung wieder leben. Second Hand heißt ja nur "gebraucht" und nicht "unbrauchbar".  Wie angekündigt heute ein Gastartikel. Ich kenne Diana schon einige Jahre durch den Football. Da haben wir schon gemeinsam einige Dörfer ausrotten müssen und unsere Wege haben sich auch nach Auflösung des damaligen Teams immer wieder gekreuzt. Mittlerweile wieder etwas enger. Ich finde ihre Geschichte zeigt wie es auch gehen kann nach einer unschönen Trennung. Beschissen  werden ist grausam, das hatte ich im letzten Artikel erwähnt, deshalb finde ich es umso bewundernswerter wie Diana das gemeistert hat. Aber lest selbst: 

Hallo erstmal!

Die liebe Conny hatte mich gebeten zu ihrem Blog bzw. ihrem Thema "Trennung" aus meiner noch frischen Erfahrung zu berichten.

Also, mein Name ist Diana und ich bin 37 Jahre alt, habe zwei Kinder und bin vor knapp 1 Jahr verlassen worden.

Das war für mich meine persönliche Hölle...Jeder von uns definiert seine persönliche Hölle anders. Für mich war es das Schlimmste was mir in meinem Leben je passiert ist. Deswegen nenne ich es "Die persönliche Hölle".

Das Gefühl fallen gelassen und vielleicht noch ersetzt zu werden von einer Jüngeren oder Älteren, hübscher oder hässlicher, dicker oder dünner, zieht einem doppelt den Boden unter den Füßen weg.
Diese Machtlosigkeit, tiefe Trauer und dieses Gefühl der Atemlosigkeit, bringt einen zur absoluten Verzweiflung...
Dann hat man vielleicht noch Kinder wo man für stark sein muss, was jeden Tag aufs Neue ein Kampf ist.

Dann diese Traurigkeit ...

-was hätte ich anders machen können?

-die Frage "Warum" die immer wieder hoch kommt.

-liegt es an mir?

-wie kann ich mich ändern?

STOP!

Du hast die Beziehung nicht alleine geführt.

Also suche den Fehler nicht alleine bei dir

Du alleine bist es nicht schuld.

Dazu gehören zwei.

Du alleine kannst es auch nicht retten.

Das müssen beide wollen.

Aber mal Hand aufs Herz...

"will ich jemanden, der mich nicht will oder liebt"?

Ganz klar "NEIN"!!!!!

Also setzen wir da mal an, man kann niemanden dazu zwingen einen zu wollen oder zu lieben und das ist mir auch schmerzhaft hoch gekommen.

Nach drei Monaten Endlostränen ist mir so einiges bewusst geworden, vielleicht eine Therapie machen? Was auf gar keinen Fall schlecht wäre, weil mit jemandem zu reden der absolut unparteiisch ist, hilft oft sehr gut, und man lernt sehr viel anders zu sehen, zu denken und auch zu handeln...

Ich hatte Glück als ich auf meinem Höllenweg war, einige Menschen kennenzulernen und einige wieder in meinem Leben zurück zu bekommen und welche die schon vorhanden sind, waren für mich meine beste Therapie.

Aber warum:

-sie haben mich angeregt über mein Leben nachzudenken

-über mich selbst nachzudenken wo ich stand und deshalb heute bin wo ich bin.

-über meine Gefühle, was ja nur Schmerz war, damit fing ich an, an mir zu arbeiten, Dinge zu verarbeiten und vieles hinter mir zu lassen.

Diese Menschen haben und geben mir heute noch sehr viel Kraft, Energie, Selbstbewusstsein und Spiritualität (Viele werden jetzt die Augen verdrehen, was mir persönlich scheißegal ist) und haben mich angeregt neue Wege zu gehen.
Allem voran diese Kraft und Energie hat mir geholfen Hoffnung zu haben dass alles wieder gut wird.

Bei diesen Menschen, inbegriffen Conny die selbst einen scheiß Weg hat, möchte ich mich hier nochmal bedanken, weil diese Menschen haben mir die Stärke gegeben Hoffnung zu haben und wenn man Hoffnung hat träumt man, und wenn man träumt fängt man an zu leben und wieder zu lieben!

Durch meinen Weg habe ich mich körperlich wie mental verändert, ich habe 40kg abgenommen habe mein Selbstbewusstsein wieder,  meine Gedanken und Gefühle verändert, nur mein Wesen ist geblieben, aber das ist auch das was mich unterm Strich ausmacht.

Selbst in meiner schweren Zeit habe ich Menschen kennengelernt die es leider noch schwerer hatten als ich  aber ich habe die Kraft gefunden diesen Menschen beizustehen, was für mich genauso positiv war weil ich immer mehr in mein Leben zurück gefunden habe und trotz allem etwas zurück geben konnte.
Vor allem wenn man dann immer mal wieder zu hören bekommt dass einer froh ist dich kennengelernt zu haben und Du was ganz besonderes für ihn bist.

Ich denke dieses Thema "Herzschmerz" betrifft viele Menschen und sie meinen das ist das Ende... das ist falsch... es macht einen stärker, es zeigt einem wie viel Macht man über sich selbst hat.
Keiner ist es wert das man sich schlecht fühlt, keiner sollte einen so verletzen können/dürfen das man daran zerbricht.
Keine Worte sollten so böse sein das es schmerzt.

Für mich war es der erste Schritt zum Neuanfang für einen  besseren Lebensabschnitt.

Ich bin heute sehr glücklich und zufrieden, natürlich hat man seine Probleme wie jeder andere auch aber diese sind da zum Lösen und ganz wichtig zum Wachsen.

Ich habe auch erst gezweifelt ob ich diese Zeilen überhaupt aufschreiben soll, wer interessiert sich für mein Leben meine Gefühle oder Gedanken??

Und da  ich gelernt habe alles zu hinterfragen und zu reflektieren ist mir klar...jedem dem ich was wert bin, Leser die Conny´s Blog verfolgen und denen meine Geschichte Mut machen könnte. Je länger und umso mehr ich schrieb wurde es auch immer leichter und ich fühle mich befreiter.

Wichtig ist: man sollte seinen Schmerz verarbeiten, sich neu entdecken, andere Menschen in sein Leben lassen.  (Sind oft sehr bereichernd)
Man sollte sich auch in schweren Zeiten bewusst sein, dass alles vergänglich ist aber man selbst nie dran zerbrochen ist.

Jeder Schmerz macht stärker und man wächst über sich hinaus und egal wie dunkel es ist, die Sonne kommt immer wieder.

Auch ich lebe wieder auf der Sonnenseite des Lebens, auch wenn ich heute noch alleine bin, was für mich auch gut ist, muss man alles erst mal verarbeiten um wieder glücklich, zufrieden und vor allem für den kommenden neuen Partner voll und ganz da zu sein.

Ich wünsche mir irgendwann jemanden an meiner Seite der auf Augenhöhe mit mir steht. Mit dem man lachen, lustig aber auch mal ernst sein kann, vor allem der mich so nimmt wie ich bin.

Das wünsche ich natürlich jedem, dass er findet was er sich wünscht und ihn glücklich macht.

Aber auch als Single kann man glücklich sein. Ich habe so tolle alte wie neue Freunde mit denen ich jede Menge Spaß habe und was am wichtigsten ist: das wir für einander da sind. Was meine Zukunft für mich bereithält, weiß ich nicht ich hoffe auf jede Menge Dinge die mir noch passieren ob Gute oder nicht, ich nehme die Herausforderung an, wachse weiter und habe Spaß dabei.

Weil oft ist es so...dass was man erwartet und das was kommt total unterschiedlich ist. Es heißt aber nicht dass es schlechter ist.

Nein im Gegenteil, wenn  man gesund ist, Spaß hat und glücklich ist, hat man schon viel...das ist mein Empfinden.

Alles andere sind Träume und Hoffnungen die wir brauchen um unsere Seele zu füttern und unser Herz zu erfüllen.

Ein lieber Mensch hat zu mir gesagt ich wäre so stark und egal welchen Weg ich auch gehe, ich habe genug Mut ihn zu bestreiten.

Ich wünsche meinen Kindern dass sie so oft in ihrem Leben glücklich sind wie es geht und natürlich viel Gesundheit und den Menschen die ich mag auch und  vor allem Liebe.

Besonders denen die diesen Artikel lesen: Viel Glück, Gesundheit und Zufriedenheit, der Rest kommt von alleine.

Ich verlange nicht viel vom Leben weil ich denke man sollte auch mit den kleinen Dingen im Leben zufrieden sein. Bekommt man mehr sollte man sich freuen und dankbar sein aber es ist nichts selbstverständlich.

Ich möchte nur noch kurz meinem großen Sohn danken...weil er mir bei allem eine große Hilfe war und für mich auch der Beste an meiner Seite. Dass er damit einverstanden war dass ich meine Geschichte offiziell unter meinen Namen veröffentlichen kann, was mir sehr viel bedeutet.

Ich liebe dich und deinen Bruder natürlich auch!

 

Eure Diana
(Eine mittlerweile glücklich Getrennte)