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Gefangen im Kopf.......

13.12.2017 von Conny Tenwinkel | Kategorien: Philosophisches | Gesundheit

...kennt ihr das wenn man zu viel denkt? Nachdenkt? Kaputt denkt? Nachdenken ist ja nicht verkehrt. Das Denken an sich ist ja eine ganz nützliche Sache. Aber ab und zu brauchen wir auch eine Pause. Ja, wenn das so einfach wäre. Für viele schon, ich glaube die denken gar nicht. Wäre das nicht geil? Wie Patrick Star durch die Gegend zu rennen und einfach immer nur blöd gucken? Sich bei nichts etwas denken? Oder wie einige Barbies...tolle Frauen, zumindest optisch. Perfekte Figur, bin ich schon mal neidisch...aber nur so lange bis sie den Mund aufmachen. Ich kenne übrigens auch einen Ken. Hübscher Mann, das war es aber auch schon. Ich bewundere die ein bisschen. Mit nichts was am Hut, leben einfach so vor sich hin. Das einzige wo sie akribisch drauf achten ist ihr Aussehen. Und fast immer ein Lächeln im Gesicht. Nur wenn die Haare nicht sitzen, dann nicht. Und ich meine das nicht abwertend. Sie sind einfach so. Eingeschränkt in ihrem Horizont aber sehr liebenswert und gutherzig.  Tja, und dann gibt’s noch uns. Menschen deren Hirn auf Hochtouren arbeitet. Immer. Wie kann man denn unterscheiden ob es einfach nur ständiges Grübeln ist oder krankhaftes Nachdenken? Und vor allem wie kann man damit aufhören? Kann man das überhaupt?
Menschen die ständig grübeln sind gedanklich oft woanders und das bleibt von anderen oft unbemerkt. Sie sind zwar körperlich anwesend aber schlagen sich innerlich meist mit negativen Gedanken rum. Und drehen sich damit oft im Kreis. Hängen manchmal in Gedanken fest. Selbst wenn man kurze Zeit der "Ruhephasen" hat, weil richtige Ablenkung da ist und wo man sich konzentrieren muss, wie auf der Arbeit zum Beispiel, fängt das Denken spätestens wieder an sobald der Kopf es zulässt. Es müssen auch nicht immer die gleichen Gedanken sein über die man nachgrübelt, es können durchaus 1000  verschiedene sein. Schlimm daran ist dass man nicht mehr richtig abschalten kann, der Kopf ist voll, das Grübeln beeinflusst den ganzen Körper, die Emotionen und Gefühle. Aber auch die Organe können durch den Stress, der dadurch kommt, gereizt reagieren. Manchmal tritt das Gedankenkarussell in Schüben auf, je nach Lebenslage. Aber leider manifestiert es sich oft und man kommt schwer davon weg. Sind es Negativ oder Angstgedanken die einen immer mehr runterziehen könnte es sogar eine Depression sein. Es kommt nichts Positives mehr und die Spirale nimmt kein Ende. Oder ein Grübelzwang. Beides gehört in Fachärztliche Hände, da es zu sehr einschränkt im Leben. Betroffene wollen die meiste Zeit nur alleine sein oder sind auch in Anwesenheit von anderen immer mit den Gedanken woanders. Und oftmals sehr unglücklich. Wenn ihr sowas bemerkt, ab zum Arzt.
Jetzt die Kopfmenschen.
Denken ohne Ergebnis. Nicht Problemorientiert. Wie viele Gedanken sind denn wirklich nützlich? Klar, vor einer Handlung denken. Bitte, nicht nachher, das könnte fatale Folgen haben. Oder eine Erfahrung mehr sein, je nach dem. Einen Plan schmieden im Kopf und durchdenken ist auch von Vorteil. Aber dann umsetzen und gut ist. Eigentlich...aber was machen Kopfmenschen? Denken nicht nur bis Plan B oder C, sondern bis Z. Und manchmal erfinden sie noch ein Alphabet dazu.  Da sind wir wieder beim "Bisschen weniger Hirn wäre schön". Und so ist schon mancher Plan oder eine Verabredung (mein Lieblingsthema Männer und Frauen) gescheitert weil alles "kaputt gedacht" wird. Das erinnert mich an ein Gespräch mit einer Freundin worüber ich berichten möchte.  Danke dass ich es erwähnen darf. Du bist aber auch kompliziert ;-). Sie möchte langsam in eine feste Beziehung gehen. Tolle hübsche Frau, Single, sehr intelligent. Da ist der Hund begraben...wenn sie einen Typen kennen lernt wird der erstmal durchanalysiert. Zu alt, zu jung? Beruf? Zu dick zu dünn? Zu dumm, zu schlau? Zu ehrlich? Zu arm, zu reich? Zu schön, zu hässlich? Das geht ja noch...dann kommt:
Zu alt...wie sieht der in 20 Jahren aus? Was wenn Sport und Cremes nichts bringen? Der altert auch schneller im Kopf. Und im Bett auch, HILFE. Nachher muss ich den pflegen. Und vielleicht ist seine Rente zu gering, wenn der Kinder hat muss ich mich mit denen rum streiten...
(Ich brachte dann den Fall Jopi Heesters an und erzählte von einer Bekannten die glücklich ist mit ihrem Mann obwohl viel älter...)
Zu jung....was sollen denn meine Freunde denken? Was sollen denn seine Freunde denken? Wie sehe ich in 10 Jahren aus? Botox, nein Danke. Keine Lust mit Jüngeren zu konkurieren. Muss ich immer Sport machen und mich fit halten. Ich versau dem ja seine besten Jahre. Der soll heiraten und Kinder bekommen. Was sollen seine Eltern denken wenn ich genauso alt bin wie sie? Der hat bestimmt einen Mutterkomplex oder ich bin Teil einer Wette mit seinen Kumpels...(Ich erzählte ihr vom französischen Präsidenten Macron, er ist heute 39 und sie 64! (sieht man ihr nicht an, Liebe hält anscheinend jung) Als sie sich verliebten war er ihr Schüler im Abitur, sie verheiratet und 3 Kinder..mehr Skandal geht wohl nicht..)
Zu hübsch...Nee für ne Nacht gut aber vom schönen Teller isst man nicht alleine. Der hat doch mehrere am Start. Warum ist der Single? Bestimmt ein Psychopath oder Heiratsschwindler.... (Ich sagte ihr sie sei auch hübsch und Single...)
Zu hässlich..NO GO! Nur besoffen...nee besser nicht, nachher bekomme ich den nicht aus dem Kopf und muss mich immer schütteln..(Gab ihr Recht, Tüte auf den Kopf ist auch keine gute Option, Igitt)
Zu schlau...der will bestimmt immer alles besser wissen. Kann ich nicht mithalten. Der erwartet zu viel von mir.... (...Ich sagte sie sei auch intelligent..)
Zu dumm.....Ok für eine Nacht, mehr nicht. Aber wie werde ich den los? Ich geh mit zu ihm, dann weiß der nicht wo ich wohne und ich kann einfach gehen.... (...Ich sagte Versuch macht kluch...)
Zu dick oder zu dünn....Könnte man ändern. Will ich aber nicht. Will nicht darauf achten was ich esse....(...Ich sagte: Tust du doch sowieso vor dem Sommer...)
Zu arm...Neee, geh nicht für andere arbeiten. Liegt mir nachher auf der Tasche...(..Ich sagte: Klischeedenken!..Geld ist Null wichtig!)
Zu reich...Bloß nicht, hat bestimmt nur Lackaffen im Freundeskreis. Macht bestimmt immer einen auf dicke Hose. Nachher denkt der ich nehme ihn nur wegen dem Geld..... (..Ich sagte soll er sich etwa schämen für sein Geld und wenn die Chemie stimmt ist doch Geld scheiss egal. Außerdem sei sie nicht mit den Lackaffen zusammen dann..)

(Oh gerade läuft im Radio: My Head is a Jungle von Wankelmut/Emma Louis...Hahaha passt.)

Ja, was soll ich sagen? Ich könnte diese Liste stundenlang weiterführen. Nichts was ich entgegensetzte kam an. Ich meine wirklich an, weil ihre Gedankengänge anders sind als meine. Und schon ist einer davon nicht der Richtige ohne dass er eine Chance hatte und wird abserviert und weiß vielleicht nicht mal warum. Und jaaa, wir haben diese Varianten wirklich alle durch gequatscht..und noch mehr aber die sind nicht Jugendfrei. ;-)
Frauen können sich ja in Rage reden wenn es um Männer geht...
Und wer weiß vielleicht wäre einer von den Männern der Richtige gewesen wenn sie einfach mal den Kopf AUS und den Bauch EIN geschaltet hätte. Was bringt das denn theoretisch nachzudenken? Nix. Keinen Schritt weiter. Kurz nachdenken ja, dann sollte der Kopf frei sein um in sich zu  gehen und auf das Bauchgefühl hören – danach sollten Handlungen folgen. Grübeln führt auch nicht zum Erfolg. Wie sagt man so schön? Sich unnötige Gedanken machen ist wie auf einem Schaukelstuhl sitzen, man ist zwar beschäftigt aber kommt keinen Schritt weiter.
Unsortiert los rennen soll man logischerweise auch nicht, aber mehr auf sein Gefühl hören. Ob neuer Beruf, neue Wohnung, neuer Partner, Kinder ja/nein usw. Pro und Contra durchdenken oder aufschreiben und zu einem Ergebnis kommen.

Jetzt läuft "Catch & Release" von Matt Simons und die Buchstaben fließen hier nur so...halb tanzend auf dem Stuhl...hahaha, bestes Lied, zwischendurch lief "Don´t be so Shy" von Imany...ok, lassen wir das, zu ernst hier..)

Jaaaa, ich hab gut reden ne? Ich weiß theoretisch auch was hilft und wovon ich schreibe. Nun zu den "Eremiten". Ich nenne sie so weil sie alles, aber auch alles mit sich alleine ausmachen. Vertraute dürfen mal an der Oberfläche kratzen. Schwimmende Grenze zwischen krankhaft und "normal". Aber was ist schon normal? 
Ich kenne Selbstinquisition zur Genüge.
Locker bleiben und einfach machen? Einfach ist am schwersten!
Gefangen im Kopf beinhaltet auch Gedanken für sich zu behalten und mit niemandem darüber reden. Verarbeitung von Misserfolgen, Kindheit, Gefühlen, Erfahrungen, Trauer oder sogar schlimmstenfalls Traumatas. Gedankenkarussell und keine Möglichkeit es anzuhalten. Mit dem Gefühl zu leben der Kopf ist voll und kein Ventil zu finden. Reden wäre eine Möglichkeit aber das ist unmöglich. Wer über seine tiefsten Dinge redet ist verletzbar. Und das will kaum einer sein. Wer fragt muss Danke sagen. Wer Schwäche zeigt wird ausgenutzt oder sogar ausgelacht. Könnte abgelehnt werden. Man befindet sich quasi auf einer Autobahn und kann nicht mehr entscheiden wo die Ausfahrt ist, so fährt man immer weiter bis der Tank leer ist und man gezwungen wird anzuhalten. Nun kommt der entscheidende Punkt. Macht man Rast und tankt auf oder ist es nur ein Zwischenstopp und es geht weiter? Ich würde sagen das liegt auch am Auto und am Zustand des Motors. Ein jüngerer Wagen hält das länger aus, ein älterer der eh schon Macken hat von kleinen Unfällen nicht. Hinzu kommt das der Rost an allen Stellen nagt und sich durch die Karosserie frisst. Der Schutzlack ist ab....Also ab zur Reparatur oder Generalüberholung...Und nach und nach werden alle Schäden behoben. Im besten Fall.
Menschen die nicht über sich reden wollen antworten auf Fragen die sie selbst betreffen oft mit einer Gegenfrage, haben entweder "nur schlechte Laune" oder einfach einen schlechten Tag, aber alles ist gut und der Fragende wird so oft abgewimmelt bis er nicht mehr fragt. So der Plan und er funktioniert in der heutigen Welt ganz gut, denn genau das machen die meisten dann. Nicht mehr Fragen und denken der andere redet schon wenn ihm danach ist. Nein, tut er nicht, weil er nicht will und nicht kann. Eine Mauer wird aufgebaut damit die Gefühle und Gedanken dahinter unter Kontrolle bleiben. Nicht ausbrechen können. Kontrolle...über sich selbst. Nach außen hin immer schön bewahren, innerlich manchmal unmöglich. Unmöglich Gedanken zu kontrollieren und ggf. zu stoppen. Ungesagtes das der Betroffene gerne ausgesprochen hätte, Gefühle die er gerne zeigen würde, Dinge die er gerne machen möchte, Träume, Erwartungen vom Leben oder Mitmenschen, alles gefangen im Kopf. Einige werden auch schroff, abweisend oder ziehen sich zurück wenn jemand a) hinter die Fassade blickt b) nicht aufgibt oder c) tiefe Gefühle im Spiel sind die man nicht zulassen möchte, nicht kennt oder nicht mehr möchte.
Das muss nicht zwingend einen Krankhaften Grund haben. Es kommt auch darauf an was man gelernt hat. Je nachdem in welcher Kommunikationswelt man aufgewachsen ist, tut man sich leichter, oder schwerer über Gefühle, Probleme oder Empfindungen zu reden. Somit hat nicht jeder gelernt diese Dinge instinktiv in Worte fassen zu können. Man kennt ihre Bedeutung aber nicht die Erklärung. Wenn in der Kindheit keiner richtig zugehört hat oder sehr wenig gesprochen wurde, wie soll man das als Erwachsener können? Jungs z.b. werden ja oft so erzogen gemäß dem Motto: Indianer kennen keinen Schmerz. Um "Schwäche" nicht zu zeigen. "Ein Mann zu sein". "Und Männer reden nicht über ihre Empfindungen oder Gedanken"...Das Thema hatte ich schon mal in meinem Artikel über Depressionen bei Männern. Wir wissen dass es Quatsch ist und zum Glück geht die Erziehung heute meistens in eine andere Richtung. Ein so erzogener Mann sollte natürlich immer noch ein Indianer sein...außer im Sport vielleicht: Da darf er Emotionen zeigen, schwach sein...Neben Wut, Ärger oder Bewunderung darf er hier auch Tränen zeigen. Ob bei Freude oder Trauer, z.B. bei einem Sieg oder einer Niederlage. Weinen ist hier erlaubt ob als Zuschauer oder Spieler. Auch wenn er im realen Leben noch so verschlossen ist, hier nicht. Völliger Schwachsinn oder? Das ganze Leben ist wie ein Spiel. Mal gewinnt man, man verliert man. Und Indianer sind übrigens im realen Leben die gefühlvollsten Menschen überhaupt. Kein Stamm schreibt so viel über das Gefühls.- und Seelenleben.
Natürlich gibt es das auch bei Frauen. Aber Hand aufs Herz...wie viele verschlossene Frauen kennt ihr? Also ich kenne weniger als Männer. 
Krankhaft wäre zum Beispiel wenn jemand aus tiefster Angst vor einem Gefühl den Fokus schnell in eine andere Richtung lenkt und somit dem Gefühl seine Beachtung entzieht. Das kann so weit gehen, dass man irgendwann aufhört, mit Gefühlen auf Ereignisse zu reagieren oder überhaupt Gefühle zu entwickeln. Kleine scheinbar selbstverständliche Sachen, über die sich manch einer freuen würde, sind dann für diese Menschen völlig bedeutungslos. Manchmal einfach nur ein zugeworfenes Lächeln eines Mitmenschen oder ein gutes Essen. Und so könnte man das Leben an sich als bedeutungslos ansehen. Das wiederum ist in keinster Weise gesund.
Auch nicht wenn man durch Erlebnisse von seinen Gefühlen wie abgeschnitten ist. Das Herz ist so verschlossen dass man nicht mehr in der Lage ist etwas Besonderes zu fühlen. Weder Freude noch Traurigkeit, Wut oder Liebe. Und das darüber nachdenken, warum man so ist, frisst einen auf weil es augenscheinlich keinen Ausgang gibt. Andere ziehen sich zurück weil man als "gefühlskalt" eingestuft wird. Man möchte ja, weiß aber nicht wie. Gefangen im Kopf...Da braucht man professionelle Hilfe um wieder Zugang zu seinem Innersten zu bekommen und die Gedanken in die richtige Richtung zu lenken. 

Abschließend möchte ich noch eins sagen:
Wir sind alle Grenzenlos. Es liegt an uns unser Leben zu ändern wenn wir unglücklich sind. Die Grenzen stecken wir uns selbst. Wir haben immer die Wahl zwischen Anpassung und Selbstentfaltung, zwischen "Gefangen im Kopf" oder "Willkommen in der Freiheit". Die Freiheit so zu sein wie wir sein wollen. Wir können unseren eigenen Weg gehen. Hilfe annehmen von Menschen die all unsere "Probleme" selbst erlebt und hinter sich gelassen haben. Oder innerlich einsam zu bleiben und eine Maske tragen.  Kein Mensch will auf Dauer einen Partner oder Freund an seiner Seite den er nicht wirklich kennt. Da sind Konflikte vorprogrammiert. Es liegt an uns sich in professionelle Hände zu begeben oder weiter zu versuchen den Helden zu spielen, der letztendlich nur verlieren kann.  

In diesem Sinne: seit mutig, lebt und liebt. 

 

*wer Rechtschreibfehler findet, denkt sich die bitte einfach weg.